Flügel von Robert Wornum, London
Original von ca. 1845, 1,76 m
Originalzustand
Dämpfung und Wirbel original, Hammerköpfe & Saiten erneuert.
Restauriert von
Edwin Beunk
2013
Tonumfang FF - g4,
seltene oberschlägige Mechanik, 2 Pedale, Hammerköpfe mit Filz
Video:
Delphine von Schauroth Lied ohne Worte op.18,1
Felix Mendelssohn-Bartholdy Lied ohne Worte op.30,6
Die oberschlägige Mechanik stellt in der Baugeschichte des Klaviers einen Sonderfall dar, der zunächst durch die Wiener Klavierbauer Nannette & Andreas Streicher, später in Paris von Henry (= Heinrich) Pape, in London von Robert Wornum (1780 – 1852) und schließlch durch den Berliner Klavierbauer Theodor Stöcker erprobt wurde. Bei ihr treffen die Hämmer von oben auf die horizontal verlaufenden Saiten. Der Vorteil besteht darin, dass die Saiten durch die Hämmer in Richtung des Stegs und des Resonanzbodens angeschlagen werden und nicht von ihnen weg, so dass sich eine höhere Effizienz zwischen Kraftaufwand und Klangresultat ergibt. Nachteilig ist dagegen, dass die Hämmer nicht durch die Schwerkraft in ihre Ruhelage zurückfallen können, sondern mithilfe eines Federmechanismus zurückgeholt werden müssen. Außerdem bedingt eine oberschlägige Mechanik eine kompliziertere Anordnung der Stimmwirbel, so dass der Vorgang des Stimmens erschwert wird.
"Robert Wornum is considered to be one of the most important historical makers to advance the upright piano's design and popularity. Instruments by Wornum are quite rare today, and they are definitely of museum caliber and deserve the finest restoration and preservation available. Many of the surviving Wornum instruments today can be found as focal points in museums and private collections around the world."
- Klangbeispiel: Fanny Hensel Lied Des-Dur op. 8,3 (1846)
- Klangbeispiel: Felx Mendelssohn-Bartholdy Lied ohne Worte G-Dur op. 62,1 (1842)
gespielt von Gerrit Zitterbart Juli 2018
Robert Wornums oberschlägige Mechanik (Patent von 1842):
